02.12.18: Geschafft!

Wir haben zwar gehofft noch bei Tageslicht in Mindelo anzukommen, aber das hat dann doch nicht geklappt. Das Anlaufen eines fremden Hafens in mondloser Nacht ist halt immer wieder spannend. Für die Kap Verden haben wir nur Papierseekarten. Also Navigation wie früher ohne Schiffchen auf dem Monitor. Wenig beruhigend die Info aus dem Törnführer, dass ca. die Hälfte der Leuchtfeuer auf den Kap Verden nicht funktionstüchtig sein sollen. Im Bereich der Hauptstadt scheint aber dann alles ok zu sein. Zur Ansteuerung kann problemlos das Leuchtfeuer der Ilheu dos Passaros genommen werden. Die an Backbord liegende, nachtschwarze Felsküste weicht dann auch zurück und weitet sich zur Bucht von Mindelo. Am Ufer die hell erleuchtete Stadt. Davor – noch heller – die Hafenanlagen. Beim Näherkommen schälen sich nach und nach die Konturen der vor Anker liegenden Frachtschiffe heraus. Irgendwo hier muss auch die Marina bzw. das Ankerfeld zu finden sein. Und tatsächlich beim Näherkommen tauchen auch diese aus der Dunkelheit auf. Scheinbar dicht an dicht liegen die Boote nebeneinander. Ob wir hier wohl noch zwischen passen. Klar! Langsam wird durch das Ankerfeld manövriert, die Abstände taxiert, die Wassertiefe nicht aus den Augen lassend. Hier könnte es gehen. Anker raus, 35 m Kette, rückwärts eindampfen. Hält der Anker? Nein! Und noch ein Versuch. Anker hält. Super! Aber zu dicht am Nachbarn. Also noch ein Versuch. Aber dann ist es vollbracht. Anker hält, Abstand ok. Nach 6 Tagen und 14 Stunden haben wir uns einen anständigen Manöverschluck verdient. Dann sinken wir müde und zufrieden ins Bett. Endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen!