13.05.19: N 22° 01.73′ W 060° 45.5′ UTC 2200

Es ist wieder einmal eine dieser wunderschönen sternenklaren Nächte wie man sie nur auf dem Atlantik zu sehen bekommt. Die Sterne funkeln und glitzern und das breite Band der Milchstraße überzieht den ganzen Himmel. Im Süden das Kreuz des Südens, im Norden der Polarstern. Im Osten leuchtet hell der Jupiter. Unten in den Wellen funkelt das Meeresleuchten. Der Morgen bricht ebenso freundlich heran. Wind und Wellen haben ein wenig nachgelassen und es wird ruhiger auf dem Schiff. Wir können sogar am gedeckten Tisch frühstücken!
Wir leben unser bewärtes Wachsystem wieder: Stefan von 22:00 – 01:00 Uhr und von 04:00 – 07:00 Uhr , Brigitte übernimmt von 01:00 – 04:00 Uhr und 07:00 – 10:00 Uhr. Über den Tag haben wir keinen festen Rhythmus .
Der Ozean ist groß und man fühlt sich seltsam klein und verlassen hier draußen. Doch in der Nacht hören wir einen Funkspruch vermutlich zwischen einem Segler und einem Containerschiff geführt. Auf unserem Radar und dem AIS können wir keine Schiffe sehen . UKW Funkwellen breiten sich aus wie das Licht und können normalerweise nicht weit hinter dem Horizont empfangen werden. Somit können Segelboote etwa bis zu 25 Meilen senden. Die höhere Antenne eines Containerschiffes mag es vielleicht auf 50 Seemeilen bringen. Also so ganz alleine sind wir dann ja doch nicht. Silvester – also vor gut 4 Monaten – haben wir das erste Reff in das Großsegel eingebunden und es seitdem auch nicht mehr entfernt. Jetzt ist es soweit. Dabei bemerken wir, dass die Reffleine durchgescheuert ist. Wir nutzen das ruhige Wetter und befestigen an selbiger eine Pilotleine und drehen das ganze um.
Den Rest des Tages fahren wir mit gemütlichen vier bis fünf Knoten über das verhältnismäßig stille Meer untermalt von Tommy von The Who. Schön!

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