02.09.18: Nachtfahrt in die Algarve und eine unheimliche Begegnung

Die Nachtfahrt ist soweit entspannt, außer, dass wir den ganzen Weg motoren müssen. Achtzig Seemeilen motoren, das ist wahrlich kein Vergnügen. Alternativ wären 80 Meilen gegen einen schwachen Wind am nächsten Morgen oder bis nächste Woche Mittwoch warten.

Aber jede Nachtfahrt hat auch ihre ganz besonderen Seiten. Eine absolut schwarze, angenehm warme Nacht. Leuchtalgen, springende Sardinenschwärme, also in Kombination: Springende Leuchtsardinen – kommen dann noch pfeilschnell dahinjagendene ‚Leucht‘-Delphine hinzu, das ganze garniert mit Sternschnuppen eines milchstrassendurchwirkten Himmels – ist es eine perfekte Nacht.

Endlich, kurz nach Sonnenaufgang taucht nach 10 1/2 Stunden der südwestlichsten Punkt Europas, das Cabo de São Vicente aus dem Morgennebel auf.

Wir umfahren Ponta da Sagres und erreichen somit die Algarve.

Der Wind dreht hinter dem Kap auf Osten und alle vorgesehenen Ankerbuchten sind nun ungeschützt. Planänderung ist angesagt. Wir fahren stattdessen nach Lagos in den Hafen. Das heißt, weitere 20 Meilen fahren, 5 1/2 Stunden länger als geplant.

Gegen 10 Uhr eine unheimliche Begegnung mit einem mit drei Personen besetzten Schlauchboot. Einer davon mit Tuch über Mund und Nase. Sie fahren auf uns zu, umkreisen uns, fahren wieder weg, kommen zurück um dann endgültig wegzufahren – merkwürdig. Da kann man schon mal ins Grübeln kommen. Oder der Puls auf 180!

Zwei solche Nachtfahrten gehen ganz schön an die Substanz. Ab jetzt werden die Ruhephasen (hoffentlich) ausgedehnter. Urlaub (vom Urlaubsstress C:)!

Fangen wir doch gleich damit an – heute Abend. Eine Kneipe, mitten in Lagos, mit einer netten Straßenband und Performer.

Und die ganzen Strapazen sind vergessen.

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